Ich bin entschieden zu folgen Jesus, ich bin entschieden zu folgen Jesus, ich bin entschieden zu folgen Jesus. Niemals zurück, niemals zurück.
Ob niemand mit mir geht, doch will ich folgen, ob niemand mit mir geht, doch will ich folgen, ob niemand mit mir geht, doch will ich folgen. Niemals zurück, niemals zurück.
Die Welt liegt hinter mir, das Kreuz steht vor mir, die Welt liegt hinter mir, das Kreuz steht vor mir, die Welt liegt hinter mir, das Kreuz steht vor mir. Niemals zurück, niemals zurück.
Dieses in viele Sprachen übersetzte Evangeliumslied stammt von dem indischen Evangelisten Sadhu Sundar Singh (1889-1929).
Voller Hass verbrannte Sadhu Sundar Sing am 18. Dezember 1904, mit 15 Jahren, demonstrativ eine Bibel. Trotz eines langen Studiums der heiligen Bücher des Hinduismus, der Upanischaden und des Korans suchte er immer noch vergeblich nach innerem Frieden. Selbst stundenlange Meditationen nach besten Regeln der Yogatechnik stillten sein inneres Verlangen nicht. Die verbrannten Bücher hatte er in einer Missionsschule bekommen, aber er fürchtete, dieses Buch könnte ihn zur Religion des Abendlandes bekehren.
Am Abend der Bibelverbrennung beschloss er Selbstmord zu begehen, wenn er in dieser Nacht nicht den Frieden fände, den er suchte. Er betete ohne Unterlass, doch niemand erhörte ihn. Dann aber, es war schon gegen fünf Uhr in der Frühe, sah er in seinem Zimmer ein großes Licht und ein Angesicht, das ihn voller Liebe anstrahlte. Er glaubte, einer heidnischen Gottheit gegenüberzustehen. Darauf sagte diese Person: "Wie lange willst du mich verfolgen? Ich bin für dich gestorben und habe für dich mein Leben gegeben."
Für Sandu Sundar Singh stand fest, dass er Jesus begegnet war. Dieser Mann von Nazareth war für ihn nicht mehr ein Toter, sondern er lebte. Er kniete nieder und betete ihn an. Im Nu war sein Innerstes erfüllt; wie ein göttlicher Strom durchdrang ihn die Liebe Gottes.
Bald eröffnete er seinem Vater: "Ich bin Christ." Der Vater war entsetzt. Er versuchte, ihn umzustimmen. Ein sehr reicher Onkel zeigte ihm seine Schatzkammern und versprach, ihm alles zu schenken, wenn er zur väterlichen Religion der Sikhs zurückkehre. Sundar blieb standhaft.
Daraufhin wurde er von seiner Familie verstoßen. Der letzten Mahlzeit, die er zu Hause bekam, mischte man Gift bei. Voller Schmerzen schleppte sich der Vergiftete zu einer christlichen Siedlung und brach dort mit heftigen Blutungen zusammen. Der Arzt gab ihn auf. Sundar aber wusste, dass er noch nicht sterben musste. Gott hatte ihn zum Zeugen Jesu Christi berufen. Er betete und viele Christen mit ihm. Am anderen Morgen kam die große Wende, er wurde gesund und ließ sich daraufhin taufen.
Kurz danach entschloss er sich, in dem gelben Gewand des indischen Asketen als Sadhu das Evangelium zu verkündigen. Zuerst tat er dies an seinem Heimatort und in der näheren Umgebung. Bald darauf aber zog er durch den Norden des Subkontinents, überschritt die Grenze nach Afghanistan und Kaschmir und arbeitete einige Jahre mit einem anderen christlichen Lehrer zusammen.
Als 19 jähriger zog er nach Tibet. Im Hochland des Himalaja-Gebirges, dort wo buddhistische Priester bisher jegliche Evangeliumsverkündigung unmöglich gemacht haben, bezeugte er den Namen Jesu Christi. Ein Lama nahm ihn freundlich auf, ein anderer verurteilte ihn zu Tode und warf ihn in einen leeren Brunnen, dessen Deckel er abschloss. Mehrere Leichen lagen in der Tiefe des Brunnens. In jener furchtbaren Gruft musste er drei Tage zubringen. Doch Gott schenkte Sundar Frieden. Er betete zu Gott und der erhörte ihn. In der dritten Nacht wurde der Deckel geöffnet und jemand half ihm heraus. Wer es war, konnte er nicht sagen. Der einzige Schlüssel gehörte dem Lama – und dieser war es nicht. Als der Lama Sundar am nächsten Tag sah, erschrak er und befahl ihm, die Stadt sofort zu verlassen.
In den darauf folgenden Jahren studierte Sundar Theologie und wurde bald darauf zum Diakon der anglikanischen Kirche ordiniert. Er gab dieses Amt bald auf, um als freier Evangelist durch die Lande ziehen zu können. Er war ein einsamer Mystiker, dessen Zeugnis auch über die Grenzen Indiens hinaus bekannt wurde. Mit 33 Jahren besuchte er Palästina, danach die Schweiz, Deutschland und Schweden. Tief enttäuscht kam er von Europa zurück. Er hatte hier eine Christenheit angetroffen, die anders war als er sie sich vorgestellt hatte. Er sagte: "Ich entdeckte eine schlimmere Art von Heidentum als bei uns. Die Menschen beten sich selbst an. Sie lesen nicht die Bibel und beten nicht. Materialismus und Intellektualismus haben die Herzen hart gemacht."
Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg unternahm er nochmals eine Reise nach Tibet, von der er nicht mehr zurückkehrte. Ob er dort als Märtyrer starb oder einsam in einer Höhle des Himalaja bis zu seinem Tode lebte, weiß niemand.
Wenn Sandu Sundar Singh in seinem Lied zu einer konsequenten Nachfolge auffordert, so hat er es selbst gelebt.
Ich bin entschieden zu folgen Jesus, ich bin entschieden zu folgen Jesus, ich bin entschieden zu folgen Jesus. Niemals zurück, niemals zurück.
Ob niemand mit mir geht, doch will ich folgen, ob niemand mit mir geht, doch will ich folgen, ob niemand mit mir geht, doch will ich folgen. Niemals zurück, niemals zurück.
Die Welt liegt hinter mir, das Kreuz steht vor mir, die Welt liegt hinter mir, das Kreuz steht vor mir, die Welt liegt hinter mir, das Kreuz steht vor mir. Niemals zurück, niemals zurück.